04.12.2025
Bei der Mitgliederversammlung von United Against Waste: 1. Vorsitzende Klaus Ridderbusch, 2. Vorsitzende Michael Fuchs, Torsten von Borstel sowie die Vorstände Dieter Gitzen und Manfred Hofer (v.l.n.r.). Fotos: United Against Waste e.V.
Nach mehr als dreizehn Jahren an der Spitze von United Against Waste e.V. (UAW) beendet Torsten von Borstel Ende 2025 seine Tätigkeit als Geschäftsführer. Mit seiner Arbeit hat er den Verein zu einer der wichtigsten Branchenplattformen für Lebensmittelabfallvermeidung und Nachhaltigkeit im Außer-Haus-Markt entwickelt.
Über 55 Mitglieder sind der Einladung gefolgt und kamen Ende Novemeber in den historischen Räumen des Kasinos der Bayer Gastronomie in Leverkusen zusammen. Gemeinsam blickten sie zurück auf die Erfolgsgeschichte des Vereins seit seiner Gründung 2012. Unter der Leitung von Torsten von Borstel entwickelte United Against Waste e.V.– unter anderem im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) – eine einheitliche Methodik zur Erfassung und Reduzierung von Lebensmittelabfällen sowie den CO₂-Indikator für Speiseabfälle für die gesamte Branche.
Dazu zählen unter anderem viele Studien und Projekte sowie die Zwischenbilanz 2017 und 2020 mit über 1400 erfassten Betrieben, aus der sich erstmals belastbare Benchmarks für Großküchen ableiten ließen. Diese und weitere Forschungsarbeiten schufen die Basis für die heutigen Standards und Messmethoden, die mittlerweile in vielen Betrieben deutschlandweit Anwendung finden.
Darüber hinaus war für den Erfolg von United Against Waste stets der enge Dialog mit der Branche, den Verbänden und politischen Entscheidungsträgern entscheidend. Nur durch dieses Zusammenspiel aus wissenschaftlicher Fundierung, praktischer Erfahrung und politischer Vernetzung war es möglich, die richtigen Weichen für die heutigen Standards zu stellen und Nachhaltigkeit im Außer-Haus-Markt fest zu verankern.
"Die vergangenen dreizehn Jahre bei United Against Waste waren eine unglaublich spannende und prägende Zeit", sagte Torsten von Borstel. "Gemeinsam mit einem großartigen Team, engagierten Mitgliedern und vielen mutigen Betrieben konnten wir zeigen, dass Nachhaltigkeit in der Gemeinschaftsverpflegung nicht nur auf dem Blatt Papier steht. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, den Staffelstab weiterzugeben und neue Wege im Bereich digitaler Nachhaltigkeit zu gehen."
Ein Highlight für die Teilnehmenden war der Blick hinter die Kulissen der Bayer Gastronomie. Kathrin Lutter gab einen Einblick in die vielfältigen Geschäftsbereiche und die damit verbundenen Herausforderungen für die Nachhaltigkeit. Zusätzlich führte sie gemeinsam mit Heiko Leonards und Klara Kulisch durch die Kantina im Kasino Leverkusen, in der täglich bis zu 2.300 Mitarbeitende versorgt werden.
Zum Ende der Veranstaltung bedankte sich Torsten von Borstel beim Vorstand, bei allen Mitgliedern und allen die ihm auf den Weg bis dahin begleitet haben. "Ich durfte in so viele Mülltonnen schauen und vor Ort mit den Köchen in den Austausch gehen. Das war immer sehr schön und bereichernd, aber geruchstechnisch manchmal grenzwertig" witzelte er zu Beginn. Dennoch habe er in den letzten 13 Jahren keinen Tag bereut. Die Anwesenden bedankten sich bei Torsten von Borstel für seine geleistete Arbeit mit Standing Ovations.
Abschließend ergriff Klaus Ridderbusch, 1. Vorsitzender, das Wort, um nochmals die Rolle von UAW in der Branche zu betonen. "Dieser Verein war vor 13 Jahren eine Idee auf Basis einer Satzung. Wir hatten gehofft, irgendwann mal 30 Mitglieder zu haben, und heute sind es über 100. Das zeigt, dass UAW keine Eintagsfliege ist." Maßgeblich verantwortlich für den Erfolg von UAW sei und wäre Torsten von Borstel, der mit sehr viel Engagement quer durch die Republik reiste und die Idee in der Branche verbreitete. Im Namen des gesamten Vorstands bedankte er sich für den Einsatz und die Treue in den letzten 13 Jahren. "Torsten von Borstel ist eine prägende Figur: für den Verein, für das Thema der Lebensmittelverschwendung in der gesamten Branche und auch für Mutter Erde, weil er eigenhändig den Lebensmittelabfall um mindestens eine Million Tonnen gesenkt hat", sagte Klaus Ridderbusch mit einem leichten Augenzwinkern und erntete dafür viel Applaus.
Ab 2026 wird Frank Bußmann die Arbeit als Geschäftsführer fortführen und gemeinsam mit Helena Dierkes als Projektleitung den Verein weiter voranbringen.
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